Gestern Druckerei, morgen ein neuer Platz zum Lernen

Kulturwerkschule Dresden eröffnet neuen Standort

März 2025

Die Kulturwerkschule gGmbH - eine Grund- und Oberschule in freier Trägerschaft - baut eine ehemalige Druckerei als Werkstatthaus um. "Eine Schule braucht eine Werkstatt?" werden sich manche fragen. Ja, die Idee dieser Schule ist, dass Kinder lernen, erfinden, konstruieren, entdecken, experimentieren, spielen, entwickeln, herstellen und verstehen. Mehr darüber erfahren Sie unter https://kulturwerkschule.de. Und der Erfolg gibt dieser Idee recht - die Schule wächst. Ab Schuljahr 2025/26 wird die Loge (ehemaliger Standort des Heinrich-Schütz-Konservatoriums) auf der Bautzner Straße 19 Hauptstandort sein. Hier sollen alle Klassenstufen gemeinsam ihren Hauptunterricht haben, inklusive des Horts. Die zentrale Lage und die klassenübergreifenden Lernmöglichkeiten schaffen ein lebendiges Umfeld, in dem die Schulgemeinschaft noch enger zusammenwächst. Ergänzend dazu wurde - vermittelt von uns - das Objekt Großenhainer Straße 11/11a erworben, in der künftig Werkstätten, Themenräume und Experimentierbereiche untergebracht werden. Beide Standorte sind nur wenige Gehminuten voneinander entfernt und befinden sich im Stadtzentrum – ideal für kurze Wege und neue Kooperationsmöglichkeiten.

Nicht in Vergessenheit geraten soll dabei die Geschichte der Druckerei. Sie ist eng verbunden mit Eckehart Schumacher-Gebler (* 13. Juli 1934, † 17. Dezember 2022), einem deutschen Drucker, Gründer und Professor für Druckkunst, der aus einer Münchner Druckerfamilie stammt, eine Ausbildung zum Drucker und Schriftsetzer absolvierte und Grafisches Gewerbe studierte. Anfang der 1960er Jahre übernahm er die elterliche Druckerei. Nach der Wende erwarb er die 1829 in Leipzig gegründete Druckerei Offizin Haag-Drugulin, die in der DDR zum VEB Druckerei Anderson Nexö gehörte, und rettete sie damit als Kulturgut. Schumacher-Gebler gilt als Bewahrer unzähliger Bestände dieser traditionsreichen Druckerei sowie des DDR-Schriftbetriebs, unter anderem des VEB Typoart. 1994 gründete Schumacher-Gebler das Leipziger Museum für Druckkunst am ehemaligen Standort der Druckerei in der Leipziger Nonnenstraße. Er rief auch die Leipziger Typotage ins Leben. 1997 erhielt er für seine Arbeit den Antiquaria-Preis. In Dresden betrieb er am neuen Standort der Kulturwerkschule eine Druckerei mit dem Namen Offizin Haag-Drugulin, ein Studio für Typografie sowie einen Verlag. Die Offizin Haag-Drugulin setzte Bücher noch per Hand und goß im Monotypesatz.

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